Vor über zwei Jahren sorgte J.K. Rowling mit Aussagen, die als transphob angesehen wurden, für großes Aufsehen und Kritik. Besonders bemerkenswert war, dass zahlreiche Stars der „Harry Potter“-Filmreihe, die auf Rowlings Büchern basieren, sich klar gegen die Aussagen der Autorin positionierten. Darunter auch Daniel Radcliffe, der Harry Potter auf der Leinwand verkörpert hatte. In einem kürzlichen Interview mit „IndieWire“ erklärt der Schauspieler, warum er sich damals dazu entschlossen hatte, öffentlich Stellung zu beziehen.
Radcliffe sagt, dass er es nicht mit seinem moralischen Gewissen hätte vereinbaren können, nichts zu sagen. „Ich glaube nicht, dass ich noch in den Spiegel hätte schauen können, wenn ich damals geschwiegen hätte“, erklärte der 33-jährige Schauspieler. Seine Entscheidung war stark beeinflusst von den Begegnungen mit zahlreichen Jugendlichen, die sich selbst als genderqueer oder transgender identifizieren und die eine besondere Verbindung zur „Harry Potter“-Welt hatten. Er betonte, wie wichtig es ihm war, diesen jungen Menschen zu zeigen, dass sie im „Harry Potter“-Universum willkommen sind und dass nicht alle Beteiligten der Filmreihe Rowlings Meinung teilen.
Ein offener Brief als Antwort auf Rowlings Aussagen
Im Sommer 2020 sorgte Rowling mit mehreren Statements, die als diskriminierend gegenüber Transgender-Personen wahrgenommen wurden, für Aufruhr. Radcliffe reagierte kurz darauf mit einem offenen Brief, der über „The Trevor Project“ veröffentlicht wurde. In seinem Brief betonte er, dass mehr Unterstützung für Transgender- und nicht-binäre Menschen notwendig sei und dass deren Identitäten nicht in Frage gestellt werden sollten. „Es ist unsere Aufgabe, Leid zu vermeiden und nicht zu verstärken“, schrieb er.
Radcliffe äußerte auch sein Mitgefühl für jene, die sich durch Rowlings Kommentare verletzt fühlen und erklärte, dass es ihm sehr leid tue, wenn die Aussagen der Autorin das Leseerlebnis für manche getrübt oder gar verdorben hätten. Seit 2010 unterstützt der Schauspieler „The Trevor Project“, eine Organisation, die die weltweit größte Krisenhotline für LGBTQ+-Jugendliche betreibt und sich für deren mentale Gesundheit einsetzt.
Mit seiner öffentlichen Stellungnahme wollte Radcliffe ein Zeichen setzen und klarstellen, dass die „Harry Potter“-Welt für alle da ist. Sein Engagement für Gleichberechtigung und Unterstützung für LGBTQ+-Personen zeigt, wie wichtig es ihm ist, auch in schwierigen Momenten Position zu beziehen